Berufsprüfung
Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zur Berufsprüfung Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis.

Wichtiges in Kürze

Was ist der eidg. Fachausweis Ausbilder/in und wozu dient die Berufsprüfung?

Der eidgenösssische Fachausweis Ausbilder/in ist eine Qualifikation für Fachpersonen, die in der betrieblichen oder ausserbetrieblichen Erwachsenenbildung tätig sind. Die Berufsprüfung bildet den letzten Schritt, um diesen Fachausweis zu erhalten.

Welche Kompetenzen erwerben Ausbilder/innen durch die Berufsprüfung?

Ausbilderinnen und Ausbilder gestalten Lehr‑ und Lernveranstaltungen eigenständig und übernehmen Verantwortung für Konzept, Planung, Durchführung und Evaluation. In der Prüfung werden diese Handlungskompetenzen durch konkrete Aufgaben und eine Reflexion des eigenen Professionsverständnisses nachgewiesen.

Welche Voraussetzungen muss ich für die Abschlussprüfung erfüllen?

Kandidatinnen und Kandidaten benötigen sechs Modulzertifikate, einen Praxisnachweis über 300 Stunden Unterrichtstätigkeit mit Erwachsenen innerhalb von mindestens vier Jahren. Zudem wird ein Bildungsabschluss (beispielsweise Fähigkeitszeugnis oder Matura) verlangt.

Diese Modulzertifiakte sind nötig:

  • SVEB-Zertifikat Ausbilder/in
  • Aufbaumodul Begleitung
  • Aufbaumodul Didaktik
  • Transversalmodul
  • Vernetzungsmodul
  • Vertiefungsmodul «Gruppenprozesse begleiten» oder «Online-Lernangebote gestalten» oder «Qualifikationsverfahren gestalten»

Wie läuft die Anmeldung zur Abschlussprüfung ab?

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, legen Sie auf der Prüfungsplattform des SVEB ein persönliches Login an und beantragen die Zulassung.

Wie ist die Abschlussprüfung aufgebaut?

Die Berufsprüfung besteht aus zwei Teilen. Zuerst erstellen Sie ein Performanzdossier, in dem Sie Ihre Handlungskompetenzen anhand von drei konkreten Aufgaben dokumentieren. Der zweite Teil ist ein Reflexionsgespräch mit zwei Prüfungsexpertinnen oder ‑experten. Dabei präsentieren Sie ausgewählte Elemente Ihres Dossiers und reflektieren die Aufträge sowie Ihr Professionsverständnis.

Was versteht man unter dem Performanzdossier?

Das Performanzdossier zeigt die erworbenen Handlungskompetenzen auf. Dabei dokumentieren und reflektieren die Kandidatinnen und Kandidaten die Umsetzung ihrer erworbenen Handlungskompetenzen anhand von konkreten Situationen aus ihrer Ausbildungstätigkeit. Zudem zeigen sie ihre Befähigung auf, in ihrem beruflichen und sozialen Umfeld professionell als Ausbilder/in zu agieren.

Die Kandidatinnen und Kandidaten erhalten in der Aufgabenstellung fürs Performanzdossier eine Zusammenstellung von vier Handlungskompetenzen aus verschiedenen Handlungskompetenzbereichen aus dem Qualifikationsprofil Ausbilder/in. Von diesen vier Handlungskompetenzen müssen die Kandidatinnen und Kandidaten drei auswählen, die sie im Performanzdossier bearbeiten. Im eingereichten Performanzdossier bearbeiten die Kandidatinnen und Kandidaten drei Aufgaben. Damit dokumentieren und reflektieren sie die Umsetzung der drei von ihnen ausgewählten Handlungskompetenzen. Sie zeigen auf, wie sie diese in ihrer Praxis anwenden, in ihrem Umfeld miteinander vernetzen und begründen.

Dieses Dossier bildet die Grundlage für die Bewertung des ersten Prüfungsteils.

(Quelle: SVEB)

Was passiert im Reflexionsgespräch?

Im Reflexionsgespräch (zweiter Prüfungsteil) präsentieren Sie Ausschnitte aus Ihrem Performanzdossier vor zwei Prüfungsexpertinnen oder ‑experten. Anschliessend diskutieren Sie die Zusammenhänge und reflektieren Ihre Herangehensweise sowie Ihr Selbstverständnis als Ausbilder/in.

Welche Rolle spielt die Qualitätssicherungskommission (QSK)?

Die QSK entscheidet über die Zulassung zur Abschlussprüfung und stellt Ihnen spätestens zwölf Wochen vor dem Abgabetermin die Aufgaben für das Performanzdossier zu. Nach dem Reflexionsgespräch begutachtet die QSK die Resultate und verabschiedet sie.

Wann erhalte ich die Aufgaben für mein Performanzdossier?

Sie erhalten die Aufgabenstellungen spätestens zwölf Wochen vor dem Abgabetermin. Dadurch bleibt genügend Zeit, um das Performanzdossier sorgfältig zu erstellen.

Wie lange dauert der gesamte Prüfungsprozess?

Der Prüfungsprozess erstreckt sich über mehrere Monate. Zwischen Einreichung des Zulassungsdossiers und Veröffentlichung der Resultate liegen sechs bis sieben Monate; die Aufgaben werden rund drei Monate vor dem Abgabetermin zugesandt.

Was passiert, wenn ich die Prüfung nicht bestehe?

Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn beide Prüfungteile (Performanzdossier und Reflexionsgespräch) als bestanden beurteilt sind. Wer die Abschlussprüfung nicht bestanden hat, kann sie zweimal wiederholen. Wird nur ein Prüfungsteil als nicht bestanden beurteilt, bezieht sich die Wiederholung auf den nicht bestandenen Prüfungsteil.

Welche Kosten fallen für die Abschlussprüfung an?

Nach dem Upload Ihres Performanzdossiers erhalten Sie eine Rechnung für die Prüfungsgebühr von CHF 1050.– (Stand 2025). Die Bewertung des Dossiers erfolgt erst nach Begleichung dieser Rechnung.

Gibt es finanzielle Unterstützung für die Berufsprüfung?

Ja. Die Höhere Berufsbildung wird durch den Bund im Umfang von 50% der Kurskosten subventioniert. Alle Module und Lehrgänge mit Start nach dem 1. Januar 2017 sind subventionsberechtigt.

Die Prüfungsgebühren sind nicht subventionsberechtigt. Auch für Verpflegung, Unterkunft und Reisekosten gibt es keine Subventionen.

Subventionsberechtigt sind Kurskosten, welche durch Sie privat direkt an die Lernwerkstatt Olten bezahlt worden sind. Zahlungen von Dritten, beispielsweise Arbeitgeber, Verbände, RAV, IV, Stiftungen sind nicht subventionsberechtigt.

Die Subventionen werden nach Absolvieren der Berufsprüfung erstattet, unabhängig davon, ob Sie die Prüfung bestehen.

Muss ich die Prüfung bestehen, um finanzielle Beiträge zu erhalten?

Nein. Die Bundesbeiträge werden auch dann ausbezahlt, wenn Sie die Prüfung nicht bestehen. Wichtig ist, dass Sie die Berufsprüfung absolviert haben.

Welche Anschlussmöglichkeiten an den eidg. Fachausweis Ausbilder/in gibt es?

Wollen Sie sich für verantwortungsvolle Führungsaufgaben in der Bildung qualifizieren, dann besuchen Sie den Lehrgang Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom.

Wollen Sie Ihre fundierten Fähigkeiten in der Erwachsenenbildung mit umfassenden Managementkompetenzen vernetzen dann besuchen Sie das DAS Bildungsmanagement.

Anschliessend steht Ihnen der Weg bis hin zum MAS Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement offen.